Von beeindruckend bis spektakulär: Gartenreise ins Wendland und die Lüneburger Heide

27.07.2020

Mit den entsprechenden Schutz- und Verhaltensregeln durften wir im Juli des Corona-Jahres auf Gartenreise gehen. Unsere engagierte Reiseleiterin und Rosenfreundin Gudrun Kröger hatte es nicht leicht, bei stetig wechselnden Bestimmungen und den Befindlichkeiten in Gärten sowie der Gastronomie, diese Tour zu planen. Doch alles lief „wie am Schnürchen“. Gudrun führte uns - das heißt 28 Rosenfreunde und Gartenfreunde, die uns bereits bei mehreren Veranstaltungen und Ausflügen begleitet haben – vom 24. bis 26. Juli in das Wendland und die Lüneburger Heide. Im Bus von Thomas Kurschat war jeder zweite Platz besetzt. So konnten wir Abstand halten und trotzdem die Gemeinschaft genießen.

Sehr schnell wurde uns klar: Man muss nicht weite Reisestrecken zurücklegen, um Besonderes zu entdecken und zu erleben. Und wir waren auch neugierig auf das, was es neben den Gärten zu sehen gab. Ganz nach dem Motto von Theodor Fontane: „Wenn du reisen willst, musst du die Geschichte dieses Landes kennen und lieben.”

Unsere Reiseziele waren

 

  • Hofidylle Lavendelblau in Oldendorf bei Schnega, Garten von Elke Kallfaß
  • Künstlergarten von Marion Kindermann in Schwemlitz
  • Garten der Vielfalt in Zargleben bei Anneliese und Uwe Mohr
  • Boitzer Taglilien-Garten von Gerald Hohls
  • Großer Wald- und Staudengarten in Essel bei Ingrid und Rolf Günther
  • Duft- und Wandelgärtnerei Bergen/ Dumme
  • sowie Staudengärtnerei von Annemarie Eskuche

 

Und überall reiste die Theodor Fontane Rose mit. Die von uns 2018 getaufte Blütenschönheit in Orange samt Namenschild am schmiedeeisernen Stab war dieses Mal unser Gastgeschenk und wurde den Gartenbesitzern überreicht.

Gut untergebracht und mit üppigem abendlichen Menü auch kulinarisch bestens versorgt waren wir im Landhotel Schnuck in Schneverdingen.

 

Fast Nebensache war das Mittagessen am ersten Reisetag im Markthof in Satemin. Das Dorf, im Stile der Rundlinge angelegt, beeindruckte uns durch die liebevoll sanierten, prächtigen Fachwerkhäuser und die gepflegte Dorfanlage. Der Markthof Satemin ist ein im Wendland typisches Hallenhaus in Vierständerbauweise. Es wurde nach dem Brand Satemins im Jahr 1850 als Bauernhaus gebaut und 1999 von Friedemann und Edith Neddens laufwändig restauriert. Die Inschrift auf dem Balken erinnert an diese Ereignisse. (ki)

Rundlingsdörfer: Es sind kleine Dörfer im Wendland, die aus kaum mehr als einem Dutzend Häusern bestehen. Was sie verbindet, ist die Anordnung der einzelnen Gebäude. Die Giebelseiten der Bauernhäuser - meist typisch norddeutsche Hallenhäuser - zeigen alle zu einem zentralen Platz in der Mitte des Ortes, sodass sich eine runde Form ergibt. Sie brachte den Dörfern die Bezeichnung Rundlinge ein. Auch Satemin gehört dazu.

Die historische Siedlungsform entstand im Mittelalter und ist weltweit nahezu einzigartig. Die ältesten Rundlingsdörfer bestehen seit mehreren Hundert Jahren. Die meisten erhaltenen Häuser der Rundlinge stammen aus dem 18. Jahrhundert. Da die Orte teilweise kaum gewachsen sind, hat sich ihre charakteristische Form erhalten. Damit das so bleibt, stehen viele Häuser in den Rundlingen und zum Teil ganze Dörfer unter Denkmalschutz.

Bis heute ist nicht endgültig geklärt, warum die Dörfer einst in dieser Form gebaut wurden, ob sie sich etwa aus ehemaligen Wehrdörfern oder Kultplätzen entwickelten. Klar scheint nur, dass Slawen im 12. Jahrhundert die ersten Orte in dieser Form anlegten. Historiker vermuten, dass die regionalen Grundherren in den runden Dörfern Siedler zusammenfassten, die zuvor vereinzelt wohnten. (Quelle: Radio&TV NDR)

 

Bild zur Meldung: Von beeindruckend bis spektakulär: Gartenreise ins Wendland und die Lüneburger Heide

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Rundlingsdorf Satemin (27.07.2020)