Kongress der GRF: 150 Jahre Rosenzucht in Steinfurth

25.06.2018

Das war das Motto des 128. Kongresses der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V., der vom 21.bis 24. Juni 2018 in Bad Nauheim und Steinfurth stattfand. Daran teilgenommen haben auch fünf Mitglieder der Rosenfreunde Wittstock.

Neben den üblichen Abläufen eines solchen Kongresses - wie Beirats- und Forumssitzung sowie Mitgliederversammlung - gab es ein sehr umfangreiches und wunderbar gestaltetes Begleitprogramm für die Teilnehmer. Am Donnerstag wurden Stadtführungen zu verschiedenen Besonderheiten der Stadt Bad Nauheim angeboten. Am Freitag gab es die Möglichkeit, sich unter dem Motto „150 Jahre Rosenzucht“ mehrere Rosenbetriebe in Steinfurth anzuschauen. Hier waren wir von „Rosen Schultheis“, der ältesten Rosenschule Deutschlands, der „Rosen-Union“, einer Genossenschaft, die sich auf die Vermehrung von Rosen spezialisiert hat, sowie der „Biolandrosenschule Ruf“ eingeladen, uns von den Inhabern führen und über ihre Geschäftsideen informieren zu lassen. Besonders hat uns die Philosophie von Werner Ruf gefallen, wie er im Einklang mit der Natur und den vorhandenen Ressourcen seinen Betrieb führt. Zum Jubiläum „150 Jahre Rosenzucht in der Wetterau“ hat Werner Ruf zusammen mit dem begnadeten Fotografen Josh Westrich das Buch „Weiße Rosen und ihre schönen Schwestern“ herausgebracht, in das wir erste Blicke werfen konnten.

Am Sonnabend ging es wieder in das Rosendorf Steinfurth, diesmal war das Thema „Rosenwahnsinn“. Mit dabei waren der „Rosenpark Dräger“ mit einer überwältigenden Außenanlage, bei der man aus dem Genießen und Schauen gar nicht mehr herauskam. Hier wurde auch, mittlerweile Tradition, eine neue Rose aus dem Hause Kordes getauft. Thomas Proll, Züchtungsleiter der Firma Kordes, stellte auf die ihm eigene sympathische Art die Schöne vor. Im Anschluss daran wurde sie von der Steinfurther Rosenkönigin Yaren Dalli und ihren entzückenden Prinzessinnen Luna Kleemann und Elisabeth Franziska Bodensohn sowie dem Präsidenten unserer Gesellschaft, Professor Mühlbach, auf den Namen „Weiße Wolke“ getauft. Weiterhin war an diesem Tag eine Besichtigung und Führung im wunderschön gestalteten Rosenmuseum in Steinfurth sowie bei „Rosen Haschke“, einem Familienbetrieb, der sich auf den Anbau und die Vermarktung von Schnittrosen spezialisiert hat, möglich.

Am Sonntag gab es zwei wirklich tolle Vorträge im Steinfurther Rosensaal von Andreas Barlage und Heinrich Schultheis (Heinrich der dritte) zum Thema Rosenzucht. Im Anschluss daran besuchten wir den „Rosenhang in Karben“ eine Anlage, die auf privater Initiative von Ralf Berster entstanden ist. Im Laufe von über 25 Jahren hat er hier historische und seltene Rosen auf einer ehemaligen Müllkippe gepflanzt die er zum größten Teil mit seinem eigenen Geld finanziert hat. Auch wenn die Rosenblüte zum Bedauern von Ralf Berster schon vorbei war - so ist es nun mal bei den einmalblühenden historischen Rosen - gab es trotzdem viel zu sehen, unter anderem sehr beeindruckende Hagebutten. Hier dürfen Rosen wachsen, wie es ihnen möglich ist, und man stand schon vor beeindruckenden Exemplaren. Diese Anlage anzuschauen ist ein Muss für jeden Rosenfreund. Und Ralf Berster gehört unser allergrößter Respekt vor dieser Leistung.

Es waren wirklich schöne und sehr ausgefüllte Tage dort und wir haben viele alte Freunde wiedergetroffen und neue kennengelernt. Wer mal dort in der Nähe ist, sollte sich wirklich die Zeit für die eine oder andere Rosenschule beziehungsweise -einrichtung nehmen, es lohnt sich. Ein großes Dankeschön für diese tolle Organisation geht an die Geschäftsstelle der GRF und den in der Region ansässigen Freundeskreisen. (Text/Fotos: Rainer Kröger)

 

Bild zur Meldung: Die "Weiße Wolke" wurde feierlich getauft.

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Kongress der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde 2018: 150 Jahre Rosenzucht in Steinfurth (25.06.2018)